Wie beginnt man etwas, das schon begonnen hat? Vielleicht mit es war einmal?

Es war einmal und ist noch heute so. Ich habe Angst vor Neuem. (Ausgenommen sind überteuerte Süßigkeiten, auf denen NEU in Großbuchstaben steht). Egal ob neue Schule, neuer Job oder neue Umgebung, ich fürchte mich vor Veränderungen. Und das Schöne ist: Angst nährt sich selbst. Das führt dazu, dass man noch ängstlicher wird und sich zurückzieht und isoliert.

Willkommen in der Komfortzone des Neurotikers. Ein Ort, an dem nur selten eine Geschichte über das Reisen beginnt. Eine Geschichte über das Aufbrechen ins Ungewisse. Eine Geschichte, die so begonnen hat:

Das Dinghy tanzte wie ein Betrunkener, immer kurz davor das Gleichgewicht zu verlieren. Ich weiß nicht mehr, ob es das Kommen oder das Gehen war. Wir waren irgendwie, irgendwo auf dem Meer. Und ich war meiner Fasson entsprechend aufgelöst. Um meine Mundwinkel hatten sich kleine, im Sonnenlicht funkelnde Kristalle gebildet: das Salz von Meerwasser und Tränen. Was so bildhaft wirkt, ist auch eine reine Bildbeschreibung.

Ich kann mich nicht mehr an meine Kindheit erinnern. Deshalb schreibe ich darüber. Es ist ein wiedererkennen in Fotoalben. Mit jedem Bild kommen kleine Momente zurück. Erinnerungen, die ich einfange und archiviere. Ein Leben als Bildunterschrift. Auf dieser Seite des Fotoalbums steht: Malediven 1988.

Jahre später, als es darum ging einen coolen [sic] Rapper-Namen zu finden, entschied ich mich für Bathala. Die kleine Insel der Malediven, vor deren Ufern ich weinend im Dinghy schaukelte. Weshalb ich mich für Bathala entschieden habe? Weil ich den Namen mit einem wilden Mix aus Gefühlen verbinde. Und genauso sollte die Mucke klingen, die ich unter diesem Namen rausbringe.

Das erste Backpacker Tracks Video ist gleichermaßen Retrospektive und Vorschau. Neben Fotos von der Reise auf die Malediven, 1988, stehen Aufnahmen mit Liebenden, Freunden, Wegbegleitern und Künstlern, mit denen Dabbl Datsch und ich bereits zusammenarbeiten durften.

Der Beat von BPT 1 ist von Dinobeatz, einem in Kroatien geborenen Beatmaker, der heute in Stockholm lebt. Dino reist jedes Jahr im Sommer in seine alte Heimat. Nicht unweit des Ortes, an dem Clarissa und ich etliche Urlaube verbrachten, bevor es uns in die fernere Ferne zog. Leider haben es Dino und ich bis heute noch nicht geschafft uns zu treffen. Ein kleines Trostpflaster sind die Backwoods Bunch Songs, die wir zusammen gebastelt haben, und jene, die noch in der Pipeline sind.

Apropos Backwoods Bunch: es freut mich riesig, dass Dabbl Datsch auf diesem ersten Backpacker Track ist. Das Videofootage für seinen Part hat er während eines Roadtrips entlang der amerikanischen Westküste aufgenommen.

Reportagen sind Schilderungen des Erlebten, erweckt durch Sinneseindrücke. Fotos sind eingefrorene Momente, Stillleben der Vergangenheit. Doch umso länger ich auf diese leicht vergilbten Fotos blicke, umso stärker wird der salzige Geschmack, der Geruch von Kokossonnenmilch, die Bewegungen, die ich wahrnehme. Und Bewegung ist der Antrieb des Reisens. Der Beginn der Backpacker Tracks.

Wer sich für das genaue WAS, WIE und WARUM der Backpacker Tracks interessiert, kann das hier lesen